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I bin a Tichianer!!!

11.03.2016 21:33

I werd‘ woch. Schau auf de Uhr. – Fünfe is‘! Wieda moi. Komisch, i werd‘ in letzta Zeit imma um Fünfe munter. Kaunn ned weiterschlofn. Nau daunn steh i hoid auf. Setz mi in die Kuchl und drah den Fernsea auf und check die hundatzwarafuchzg Programme, de ma UPC liefat (So, jetzt hob i UPC in da G‘schicht untabrocht, obwoi i von denan fia de Gratiswerbung kann Groschn, eigentli Cent, dafia kriag...) Schau im Telext, wia des Weda wiad.

Wos is eigentlch heit‘ fia a Tag? Ah! Freidog. Freidog, da Öfte. Mia foid ei, do is jo wos? Nur wos?

Da Öfte, da Öfte - sinnier i so vua mi hi. Und les‘ so nebenbei des Weda fia Wien:

„Ganztägig überwiegen die Wolken über der Stadt und zeitweise kann es leicht regnen. Der Wind bläst mäßig, teils lebhaft aus Nordwest bis Nord. Nachmittagstemperaturen um 7 Grad.“

 

Super! Wieda nix! Do kaunn i ned mit mein Freind, dem Otto, im Schanigarten vom Cafe Schwarz bei an Bier sitz’n. Zwoar kennt‘ i mit‘n Otto  im  Lokal sitzn. Oba des passt ma ned. Weil do wird z‘füh g’raucht. Do gibt’s kann ob‘getrenntn‘ Nichtrauchabereich. Des gaunze Lokal is a Rauchabereich! Stört mi normalerweis ned. Oba waunn i do stundenlaung sitz mitn Otto, stinkt daunn des Gwaund noch Tschick!. Pfui Teife!

 

Oiso nix mit’n Otto. Oba, do wor jo was! Nur wos? Da Fernseher is auf GoTV g’schoitn. Und do spütz grod Nine Inch Nails. De Nummer:“The Big Come Town“. A geile Scheim. De werd i ma aufs Handy lodn und dem Otto beim nächstn Bier vurspün. Der wird de Urwaschln aufstön!

Ob des is a ned. I mahn jez des mitn Otto. Und scho gor ned de Numma vo de Nine Inch Nails…

Irgendwos is heite. Heite aum öften. Aum Freitag… - nur wos.

 

Plötzlich steht de Christa in da Kuchltür. Schaut mi au und sogt. Kaunnst wieda ned schlofn?

Na, sog i.

Peda, sogt sie. Muasst amoi mit da Ärztin drüber redn. Um Fünfe aufsteh. Vuam Kastl sitzn. Stundenlaung. Und daunn se um Zehne Vurmittog wieda niedalegn und bis Drei schlofn. Des geht ned.

I schau sie nur au und überleg, obs des ernst mand. Se mands ernst. Denn imma wenns Peda zu mir sogt und ned Petzi, is ernst.

Leg die jez nieda, Pezi. Draht sie um, und dackelt wieda ins Schlofzimma

Ah! Sie is nimma ernst…

I bin in da Kuchl wieda alla. Nur da Koda sträunt um meine Fiaß. Der wü sei Fruahstuck. A Sackl Whiskas. Nau guat, i gibs eam.

I schoit de Kistn auf Puis 4 um – Frühstücksfernsehn. Und wos hear i? Da Modarator sogt:

Guten Morgen, meine Damen und Herren. Heut‘ haben wir Freitag, den elften März. Das Wochenende steht vor derTür.

Das Wochenende steht vor der Tür! I hör‘ ned weida.

Ned nur des Wochenende, sondan a no wos aundas. Oba nur wos. Mia foits ned ei.

Zum Ablenkn geh i aufs Klo Lulu. I muass ned, oba vielleicht foit ma beim Soarchn ei, was heit is. Mir foit oba nur ei, du bist ka Blitzgneissa. Ka Leichtn. Waunst ned wast, wos heit is.

Wia i ma de Händ wosch und des Pritschln vom Wossa hear. Foits ma ei.

Bin ich ein Trottl! Freitag is! Da Öfte! Heit, jo heit sperrt da Tichy auf!!!

Hau ma mit da flochn Haund auf de Stirn und bewunda gleichzeitig mei schene Fassad im Spiagl – Fescha Kamp’l…

Nervös putz i ma de Zähnd. Geh ins Schlofzimma. Leise, damit i de Chrstl ned aufweck‘, und ziag mi au.

Setz mi wieda aufn Kuchsessl und woat.

Do steht die Christl wieda in da Tiar. Sie woa a aum Klo. Schaut mi au und sogt: Wos mochst jez?

I grins sie au und sog: I woat. Um Zehne sperrt da Tichy auf. Do geh i hi und bestöh ma wia jedesmoi, waun im beim Tichy bin, an grossn Becha Haselnuss/Fiocco ohne Schlaug.

Peda, sogt sie wieda. Es is jo erst sechse!

I schau sie au und sog: I woat.

Se draht se um und wogld wieda ins Schlofzimma.

Auf GoTV spüns in David Bowie. Klass!

Nur mehr fünf Stund‘, bis da Tichy aufsperrt…

Einen Streit vom Zaun brechen

06.06.2014 21:57

Einen Streit vom Zaun brechen

 

 

Unlängst ging mir meine Frau unheimlich auf die Nerven. Sie laberte mich den ganzen Abend an. Egal was ich tat, ob fernsehen oder lesen oder beim Computer sitzen oder einfach nur eine Tasse Kaffe trinken, sie quatschte mir die Hucke voll.

 

Petzi, warum machst du nicht dies, oder: Petzi, warum schaust du nicht auf das… … jetzt hast du schon wieder…

 

…laber, laber, laber.

 

Ich habe einfach keine Ruhe gefunden. So brach ich einen Streit vom Zaun. Aber gleich einen Ordentlichen, sodass sie mit mir kein Wort mehr redete. Zumeist dauert diese Situation Tage. Ich nenn’ sie: „Die stillen Tage von Clichy“.

 

Wie angenehm!

 

Lediglich Höflichkeitsfloskeln werden ausgetauscht. Also wenn sie nach Hause kommt, erwähne ich ein Servus. Da kommt dann ein Hallo zurück. Oder, sie fragt mich, was hast du am Freitag vor? Ich antworte kurz: Schreibwerkstatt. Die Situation ist eine Wohltat für die Seele. Ich genieße es…

 

Aber nach dem letzten Streit dauerten die Stillen Tage von Clichy lang – sehr lang.

Es ging bis in die dritte Woche hinein. Mir wurde schon langweilig.

Ja und als ich eines Tages am Computer saß und nach einem Programm im Netz suchte, das meine Kaffeemaschine automatisch einschaltet, den Kaffe brüht, in eine Tasse Kaffe, Milch und zwei Löffel Zucker gießt, umrührt, austrinkt und abschließend die Tasse in die Abwasch stellt, öffnete sich ein Pop-Up Menü und ich bekam zu lesen:

 

Langweilig?

Reden sie mit ihrer Frau, mit ihrem Mann nicht mehr viel?

Ödet sie die Ehe an?

 

Wenn Sie 3 Mal mit Ja antworten, haben wir für sie die Lösung!

Klicken sie den untenstehenden Button an!

 

Ich überlegte und dachte so bei mir:  Langweilig – Ja! Reden? Ja! Anöden? – Jein, so sicher bin ich mir nicht!?! Ich wurde neugierig und klickte den roten, blinkenden Button an und Schwupps war ich in einem Chatroom.

 

Eigentlich interessieren mich Chatrooms nicht. Ich bevorzuge das Internet als Infozentrum für meine Hobbys. Aber mir war gerade langweilig und die lustigen Nicknames wie, „“Pudelmütze“, „Schokotiger“, „Wolkenmaus“ oder „Feenseele“ machten mich neugierig. Ich beobachtete vorerst mal das Geschehen.

 

Aber hallo, da wurde ganz schön geflirtet. Diese „Feenseele“ scheint eine freche Seele zu sein, und der „Schokotiger“, der geht ganz schön ran. Da werden sogar Mailadressen ausgetauscht.

 

Ich hab’ so mal eine ganze Weile zugesehen, bis mir eine besondere Chatterin auffiel. Sie nannte sich „Christl von der Post“. Nachdem, was sie bisher von sich gegeben hatte, schien sie eine nette, intelligente, lustige Type zu sein. Ich wagte den Schritt und schrieb sie an:

 

Hallo, Christl von der Post.

 

Hallo! – Kam es zurück.

 

Darf ich mich vorstellen: Ich bin ein einsamer Wolf, so wie bei Lucky Luke – I am a poor lonesome Cowboy! – hämmerte ich in die Tasten.

 

Ja und ich bin ein süßes Mädl, dass mit einsamen Wölfen recht gut umgehen kann. Freches Grinsen! – schrieb die Postchristl zurück.

 

Nein, Spaß beiseite, so einsam bin ich nicht. Hab’ zwar einen großen Bekanntenkreis, doch irgendetwas fehlt noch.

 

Was soll schon fehlen, was es nicht gibt. Aber ich kann mir vorstellen, was dir fehlt – ein Cowgirl, so wie ich – postete die Christl.

 

Also liebe Christl du kommst ja gleich direkt auf den Punkt. Und was soll ich sagen – es stimmt!– schrieb ich mit zittrigen Fingern und freute mich, dass wir einen gemeinsamen Draht gefunden haben.

 

Siehst Du, hab’s mir gleich gedacht und gegen den Fehler können wir was tun… - schrieb sie zurück.

 

Was gedenkst Du zu tun? – tippte ich in die Tasten.

 

Wie wärs mit einem Treffen? – schrieb dieses freche Ding.

 

Treffen ist angesagt, und wo? – bemerkte ich und war von der Direktheit fasziniert.

 

Nun, wie wär’s mit Morgen um 18.00 Uhr im Café Weidinger – schrieb die Postchristl.

 

18.00 Uhr, Weidinger, gebongt, Tschau bis Morgen. – schrieb ich zurück und beendete den Chat.

 

Nun, was soll ich sagen, das Programm für meine Kaffeemaschine habe ich nicht gefunden.

Dafür aber ein Date mit einer hochintelligenten Frau.

 

Natürlich erwähnte ich kein Wort davon zu meiner Angetrauten. Sie schwieg sowieso noch immer. Ich sagte nur, dass ich morgen Abend noch einen Fototermin habe. Es schien mir, als wenn ihr das nichts ausmachen würde, denn sie meinte trotzig, sie hätte auch einen Termin.

 

Am nächsten Tag machte ich mich fesch. Es sei hier festgehalten, dass ich sowieso ein fescher Kammp’l bin, doch für ein Date denk ich mir, ist ein Tuning notwendig. Ich roch, als wär' ich in ein Parfumflasch’l gefallen. Gestylt machte ich mich auf den Weg ins Weidinger.

 

Als ich das Kaffeehaus betrat, schweifte ich mit einem Blick über den Raum. Ja was soll ich sagen, mir fiel sofort eine Person auf, eine Weibliche natürlich. Es war vorerst nur ihr Rücken, den ich zu sehen bekam, doch schon bei diesem Anblick gab es gleich einen Stich in meinem Herzen.

 

Mutig trat ich an den entzückenden Rücken, wickelte den Strauß Rosen aus dem Cellophan und sprach: Hallo Cowgirl – Wie gehts?

 

Doch war mein Erstaunen groß und mir blieb der Mund offen, als sich die Christl von der Post mit dem Gesicht zu mir drehte. Vor mir saß meine herzallerliebste Frau!?!

 

Unlängst ging ich raschen Schrittes in der Fußgängerzone

12.05.2014 11:15

Unlängst ging ich raschen Schrittes in der Fußgängerzone, rasch aus dem Grund, da ich mit einer rattenscharfen Frau verabredet war und ich schon spät unterwegs war. Ich konnte mich, wieder mal, nicht vom Computer trennen. Eine Sucht, ich geb’s zu. Aber ich schweife schon wieder ab…

 

Also: Unlängst ging ich raschen Schrittes in der Fußgängerzone, da stellte sich plötzlich ein Mädchen in den Weg und hielt mir eine „Dickmannsgrosse Schwedenbombe vor den Mund. Zuerst wollte ich reinbeißen, denn ich liebe Schwedenbomben, vor allem dann, wenn sie von Dickmanns sind – Mann, sind die „Dickmann…“

 

Abrupt angehalten, und das große Ding vor der Nase, stellte ich fest, dass es ein Mikrofon war, also ein Mikro wie heute auf Neudeutsch viele Wörter und Bezeichnungen abgekürzt werden. Das Mädchen, blond, ein bisschen drall, so wie ich es liebe, hielt mir das monströse Ding vor die Nase. Mit einem Colgate-Zahnpastagrinsen sprang sie mich an:

 

„Lesen, kochen, bohren!“

 

Oder:

 

„Rechnen, nähen, schreiben.“

 „Nichtstun oder Dichten.“

„Die Menschheit ist ein Gewimmel aus Tätigkeiten.“

„Welche davon sind für Dich angenehm?“

 

Im ersten Moment fiel mir nichts dazu ein. Ich musste noch überlegen, oder besser gesagt, noch mal im Geiste alles wiederholen, was dieses füllige Mikroblondchen von sich gegeben hat. Bohren? Schreiben? Dichten? Nichtstun? Angenehm? Mit finstrer Miene fing ich an:

 

„Also in guten Zeiten, war mir das Lesen von Fachliteratur für mein Studium eine Freude. Und die kocherei in den Lesepausen liebte ich. Aber das ist gestorben.

 

Apropos gestorben, sag, willst du dich nicht einen Eisbecher lang in eine Eisdiele setzen? – sprach ich melodisch und lächelte ebenfalls mit einem Colgate geputzten Grinsen die blonde Mikro Maid an.

 

„Äh! Ahem! – Ja, nein, vielleicht! Nein, doch nicht. Ich hab’ zu tun. Bin beschäftigt. Damit beschäftigt Leute zu interviewen. Vielleicht ein andermal. Oder wart’ mal, es geht doch. Sagen wir so am späten Nachmittag. Vielleicht so um 4 Uhr herum. Oder doch nicht! Um vier sitze ich wahrscheinlich noch im Schneideraum und quäl’ mich mit dem Ergebnis der Interviews herum. Also warte, besser wär’s um 6 Uhr, da hab ich garantiert Zeit.“

 

„Doch jetzt noch mal zur Frage zurück. Welche sind für dich angenehm?“ – stammelte das Drallblondchen herum und wackelte dabei mit ihrem Kopf hin und her.

 

„Welche, was?“ – fragte ich nach.

 

„Was, welche was? Ach so, welche Tätigkeiten sind für dich angenehm?“

 

„Vor lauter Ja und Nein und Vielleicht in Sachen Eisbecheressengehen habe ich aber die Tätigkeiten vergessen. Kurz gesagt, kannst Du mir noch mal die Sachen aufzählen? Irgendwie hab’ ich jetzt eine kleine Gedächtnislücke!  - Sag, war da auch Anbaggern dabei?“

 

„Anbaggern? Anbaggern! Ja, Nein! Ich weiß nicht? Gut, ich fang’ noch mal von vorn an. Lesen kochen, bohren. Oder rechnen, nähen, schreiben…“

 

„Schon gut – ich hab’s wieder“ – unterbrach ich das wie Pamela Anderson aussehende Girlie. „Mir fällt alles wieder ein. Also, welche würde ich gerne ausüben? Nun, bohren, ja bohren übe ich mit einer derartigen Hingabe aus, das kannst du dir nicht vorstellen. Hab’ mir sogar eine SuperTruperÜberTrüber-Bohrmaschine mit allem Schnick Schnack gekauft. Ich sag’ Dir, die bohrt Löcher, also ich könnte aus deiner Wohnung einen Schweizer Käse machen. Apropos Käse, baggern, genauer gesagt anbaggern. Ja genau das, das is’ mir sogar lieber. Da werd ich scharf. Apropos scharf. Wie ist das jetzt mit dem Eisbecherschlecken. Wie war da noch mal Deine Zusage?

 

„Zusage? Ahem! Hab’ ich schon eine Zusage gegeben? Ich glaub’ ja. Da war doch zuletzt die Rede von 6 Uhr – oder? Apropos Rede, ich muss mit meinem Interview weitermachen“ – sprach verdattert der blonde Anderson Verschnitt. Obwohl, Gina Wild, die is’ auch rattenscharf. Und wenn ich das Mikro-Mädchen so von der Seite anseh’. Sieht sie dieser Sexbombe von Gina Wild ein bisschen ähnlich…

 

„Braucht man für diese Tätigkeiten Gleichgesinnte oder kann Mann/Frau sie auch einfach so tun?“ – sprach die blonde Maus weiter und hielt mir wieder das Mikro vor die Nase.

 

„Kann Mann/Frau sie auch einfach so tun? Na klar. Ich denk’ mir, ich bin ganze Zeit dran!“

 

„Dran an was?“

 

„Dran am Anbaggern. Gut 6 Uhr in der Eisdiele da vorn an der Ecke.“

 

„Gebongt!“ – antwortete die Mikro-Maus. „Doch um zu einem Abschluss meines Interviews zu kommen, die letzte Frage. Welche Stimmung bringt Dich zum dichten!?!

 

„Nun, um auch von meiner Seite zu einem Abschluss zu kommen, hier meine Antwort: Ich brauche unbedingt einen Schreibimpuls, um mich hinzusetzen und mit Freude eine Geschichte aufs Papier zu bringen. Dann lese ich den Impuls nur einmal durch und schreibe gleich wild drauf los:

 

„Unlängst ging ich raschen Schrittes in der Fußgängerzone, rasch aus dem Grund, weil ich mit einer rattenscharfen Frau verabredet war und ich schon spät unterwegs war….“

 

„…um 6 Uhr. Treffen in der Eisdiele. Übrigens, von welchem Radiosender bist du eigentlich…“

Absurditäten des Alltags

07.05.2014 21:25

Absurditätenalltag

 

 

Es ist Acht Uhr und Dreißig Minuten“ – quakt mein sprechender Wecker. Irgendwann einmal habe ich in einem Spielfilm, ich glaub’ es war ‚Starman’ von John Carpenter, einen sprechenden Wecker gesehen, oder sagt man da gehört? Ich war gleich so begeistert, dass ich mich auf die Socke gemacht habe und auf der Suche nach so einem Wecker durch Halb Wien gehatscht bin.

Fantastische 90 Minuten Unterhaltung – nicht der Wecker, der Spielfilm.

Mein erste Gedanke ist: „Warum läutet der Wecker denn so zeitig?“ Normalerweise ist er auf 14 Uhr eingestellt. Doch dann fällt mir ein, dass ja Heute „Putztag“ angesagt ist. Putztag – Bäh! Schon alleine der Gedanke daran lässt mich nicht aus dem Bett steigen. Viel lieber wäre mir jetzt, wenn meine mollig warme weiche Frau neben mir liegt und wir innig und fest kuscheln, bis der Wecker läutet. Also sozusagen um 14 Uhr…

 

Doch „Zack“ aus dem Bett gesprungen, schnell fünfzehn Liegestütz’ gemacht, starte ich in den neuen Tag, in den Putztag.

 

Eigentlich hasse ich Putztage! Also nicht, dass ihr glaubt, dass ich nicht gern putze. Damit hab’ ich kein Problem. Es liegt mehr daran, dass mich der Putztag hasst. Is’ nämlich so, wenn ich anfange mit dem Staubwedel Staub zu wischen, so passiert's, dass mir die vielen kleinen Nippesfiguren, die in den unzähligen Regalen herumstehen, herunterfallen und zerbrechen – sozusagen in Serie!

Also eigentlich kann ich mich nicht erinnern, dass jemals  k e i n e  Figur kaputt ging. Es scheint, dass mir dieser kleine „Nippes-Scheiss“ nicht wohlgesinnt ist. Ja und das komische an der Sache ist, dass, selbst durch mein unbeabsichtigtes Zerbrechen der kleinen Dinger, diese laufend Nachwuchs bekommen. Kaum is’ ein Stück kaputt gegangen, stehen dafür schon wieder zwei Neue im Regal. Sollte ich jemals das Nest finden, wo sie sich vermehren, so werd’ ich das aber gehörig ausradieren, so richtig „peterminatormäßig“ zerstören, „He, ich bin ein Cyborg und komme aus der Zukunft! Dein Nippesleben ist kurz!“

 Ratatatata - und aus!!!

 

Ich hab’ schon mal versucht, die Regale auszulassen, wo der Nippes-Dreck steht. Keine Chance! Es passieren dann noch andere Absurditäten. Fenster vom Schlafzimmer und der Küche offen. Ein kräftiger Windstoss, und schon ist der im Weg stehende Nippes-Krims Krams vom Regal gefegt und zerstört am Boden liegend.

 

Hab’ aber damit kein Problem mehr. Ich hab’s nämlich aufgegeben. Ich wische einfach keinen Staub mehr. Und so kann auch nix mehr passieren.

Also manchmal denk’ ich mir,  Irgendwer da oben ist mir nicht wohlgesinnt. Ist es einer der griechischen Götter, oder Buddha, oder gar Gott selbst!?! Denn nur mir passieren so groteske Kuriositäten, Absurditäten.

Ich geh’ einkaufen. Was is’, vom Einkaufswagen löst sich das Rad. Ich bin damit beschäftigt, es wieder zu montieren und bekomme dabei ölverschmierte Hände.

 

Oder ich geh’ im Stiegenhaus eine Zigarette rauchen. Lass die Wohnungstür’ angelehnt. „Bamm“ - ein kräftiger Windstoß, die Tür schnappt zu und ich steh’ im Pyjama, ohne Schlüssel und ohne Handy, da…

So hab’ ich manche Nachmittage bei meiner Nachbarin verbracht. Es gibt nur einen Trost, meine Nachbarin ist eine äußert attraktive Schnitte mit gepimpter Model-Figur. Ich denk’ mir, wir sollten eigentlich unsere Wohnungen zusammenlegen.

 

Ja, ja, so geht es weiter mit den kleinen Absurditäten des Alltags.

 

Ich steh' bei der Bushaltestelle, will in das öffentliche Niederflurtransportkraftfahrzeug einsteigen. Da geht vor meiner Nase die pneumatische Türe zu. Shit! Entdecke, dass am Ende des Niederflurtaxis die Türen noch offen sind. Stürze also mit schnellen Schritten hin, doch „Bamm“,  vor meiner Nase schließen sich  die verkackten Türen. Der Bus fährt ab und die Anzeigetafel strahlt mir in riesengroßen Lettern ins Gesicht: „Alter, der nächste Bus ist erst in 12 Minuten zu sehen – Relax!“

 

Was tun? Im Roman weiterlesen. Nehm' also den Schmöker aus meiner Umhängetasche und schlage die mit dem Lesezeichen markierte Seite auf. Stell’ aber gleich fest, dass ich das Kapitel schon gelesen habe. Irgendwer auf dieser Erde hat mir das Lesezeichen in das Buch falsch gelegt. Ich tippe auf Pumuckl. Denn irgendjemand muss ja der Schuldige sein. Endlich ist der Bus da. Keine Schwierigkeit beim Einsteigen. Will den Fahrschein entwerten. Was is,’ das Blechkastl’ ist außer Betrieb. Bin dadurch gezwungen, einen sauteuren Fahrschein zu kaufen. Stelle aber fest, dass ich keine einzige zum Euro mutierte Schillingmünze habe. Zuguterletzt kann mir kein Mitfahrgast des Niederflurgefährts einen 200 Euro Schein wechseln. Ich bin somit dazu verdammt, „Schwarz“ zu fahren. Eh klar, zwei Stationen später steigt ein Kontrollorgan der Fahrscheinentwertung ein. Mein Argument, dass mir niemand einen 200 Euro Schein wechseln kann, stößt auf taube Ohren. Diese Musikantenstadlfresse nimmt meine persönlichen Daten auf und drückt mir einen Erlagschein, zahlbar innerhalb von 14 Tagen, in meine einkaufsradölverschmierte Pratze.

 

Solche kleine Absurditäten des Alltags könnte ich Seitenweise aufzählen, ja ein ganzes Buch damit befüllen. Doch was hat das jetzt mit meinem Putztag zu tun?

 

Nun, ich habe in Sachen „prinzipiell gehen bei mir Nippes-Figuren kaputt“  d i e  perfekte Lösung gefunden: am Putztag kommt mein Schwager zu mir und fegt mit dem Swiffer durch die Gegend.

Lediglich diese neue Sache ist unangenehm: Der Staubsauger bläst den ganzen Müll hinten wieder raus. Da ist der Staubsack leck. Gott, womit hab’ ich das verdient …

Einfach So

07.05.2014 21:17

Einfach so

Unlängst ging ich zum Arzt meines Vertrauens, gab der Ordinationshilfe meine E-Card, setzte mich ins Wartezimmer und wartete bis ich dran war.

Vier Kreuzworträtsel später war es endlich soweit, ich wurde aufgerufen. Trat in das Arztzimmer und setzte mich dem Heilfachmann gegenüber.

Grüß Gott, Herr Metzker!“

Grüß Gott, Herr Doktor!

Nun, was führt sie zu mir?

Nix, Herr Doktor!

Was heißt nix? Haben Sie Beschwerden?

Eigentlich, lassen sie mich kurz überlegen – Nein!

Ja und was machen Sie dann hier?

Nun, Herr Doktor, als ich heute früh aufstand und beim Fenster raus sah, dachte ich, heute ist ein schöner Tag, besuchst du deinen Arzt! – Und da bin ich!

Was heißt besuchen?

Na ja, Herr Doktor, einfach so. Ich bin also einfach so nur zu Besuch hier.

Ja und?

Na ja, ist das nicht Klasse, einfach so seinen Arzt zu besuchen - und das noch auf Krankenschein?

Also, das ist das erste Mal, dass ein Patient einfach so hier ist, ohne Beschwerden. Was sollen wir jetzt machen?

Wie wär’s, vielleicht könnten Sie mir einen Kaffee anbieten, und gegen ein Butterkipferl hätte ich auch nichts einzuwenden!?!

Also damit kann ich nicht dienen, ich führ‘ ja kein Kaffeehaus. Aber, wie wär‘s mit einem Rezept?

Ein Rezept, Ein Rezept ist eine gute Idee!

G u t, ich verschreib‘ Ihnen jetzt ein selten teures Hustenmittel, eines, dass Chefarztpflichtig ist

Chefarztpflichtig ist gut, ich hatte bisher noch  n i e  ein chefarztpflichtiges Rezept!

Hier, das Rezept, und gehen sie damit in die Apotheke ihres Vertrauens. Und ja, so unter uns, sagen sie es nicht weiter!

Ich werd‘ mich hüten. Schließlich sind Arzt-/Patientengespräche ein Arzt-/Patientengeheimnis. Danke und auf Wiedersehen.

Erster Beitrag

07.05.2014 21:00

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